Kontakt
555-555-5555
mymail@mailservice.com

Kurt Atterberg (1887-1974)

Weitere Unterseiten auf meiner Kurt Atterberg Seite - Links anklicken:

Kurt Atterberg - Werke Anmerkungen Kurt Atterberg - Werkverzeichnis & CDs 20 Komponisten

Mein persönlicher Text mit Gedanken zur Bedeutung Atterbergs folgt hier demnächst. Bis dahin Texte aus dem Internet.

Kurt Atterberg - Vita  (von Michael Kube, eingestellt auf Breitkopf.com)



1887

Am 12. Dezember wird Kurt Atterberg in Göteborg als Sohn des Ingenieurs und Erfinders Anders Johan Atterberg und Elvira Uddman geboren, deren Vater ein ausgezeichneter Opernsänger war.


um 1895

Begeistert von Beethovens in Moll stehenden Sonaten, Griegs großer e-Moll-Sonate und den "Erotikon"-Stücken von Emil Sjögren soll Atterberg im Alter von sieben Jahren, gleich seiner älteren Schwester, das Klavierspiel erlernen: "aber das gehörte sich nicht für einen Kerl, und so weinte ich, bis ich nicht mehr konnte."


1902

Atterberg beginnt mit dem Violoncellospiel, besessen von Beethovens Quartett op. 59/2, das er in einem Konzert des Brüsseler Streichquartetts hört. Dieses Erlebnis bezeichnet zugleich den Ausgangspunkt für eigene kammermusikalische Aktivitäten.


1905

Er erhält Unterricht von Adolf Cords (Cellist im Sinfonieorchester Göteborg) und unternimmt den ersten ernst zu nehmenden Kompositionsversuch: einen Satz für Cello solo.


1907

Nach dem Schulabschluss nimmt Atterberg zunächst neben Konzertstücken und Sonatensätzen auch ein Streichquartett in Angriff. Im Herbst beginnt er mit dem Studium der Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Stockholm.


1908

Tor Aulin fordert Atterberg zum Eintritt in die angesehene Mazérska Quartettgesellschaft und zur Mitwirkung im Orchester der Konzertvereinigung (dem Vorläufer des Philharmonischen Orchesters Stockholm) auf.


1908/09

Es entstehen die Rhapsodie für Klavier und Orchester op. 1 und das Streichquartett op. 2, die Arbeit an der Sinfonie Nr. 1 wird aufgenommen.


1910

Atterberg entwirft seine Sinfonie Nr. 1 h-Moll op. 3 und wird Kompositionsschüler von Andreas Hallén am Musikkonservatorium.


1911

Bereits im Alter von 24 Jahren erhält er ein staatliches Kompositionsstipendium. Im Sommer unternimmt Atterberg eine Studienreise nach München; im Dezember erhält er das Diplom als Ingenieur. Es entsteht die Konzertouvertüre op. 4; die Arbeit an der Sinfonie Nr. 2 F-Dur op. 6 wird aufgenommen.


1912

Am 10. Januar feiert Atterberg seinen ersten öffentlichen Auftritt als Dirigent anläßlich eines Sinfoniekonzerts in Göteborg. An diesem Abend leitet er selbst die Uraufführung seiner Konzertouvertüre und der 1. Sinfonie. Trotz glänzender Aussichten als Komponist tritt Atterberg am 16. Mai in das Schwedische Patentamt ein - eine Arbeit, die ihm zeitlebens ökonomische Sorgen fernhalten soll. Im Herbst begibt er sich auf eine Studienfahrt nach Berlin; im Dezember wird die 2. Sinfonie (zweisätzige Version) in Göteborg uraufgeführt.


1913

Violinkonzert op. 7 und Bühnenmusik zu "Jefta" (Suite Nr. 1) für das Dramatische Theater Stockholm. Mit dem nachkomponierten Finale wird die 2. Sinfonie in Sondershausen aufgeführt Eine weitere Auslandsreise führt Atterberg nach Berlin und Stuttgart


1914

Der erste Versuch, eine schwedische Komponistenvereinigung zu gründen, schlägt fehl, Bühnenmusik zu "Hamlet"; Requiem op. 8.


1915

Bühnenmusik zu "Mats och Petter" (Suite Nr. 2). Atterberg heiratet die Pianistin Ella Peterson (1923 Scheidung).


1916

Nach zwei Jahren Arbeit vollendet Atterberg seine Sinfonie Nr. 3 D-Dur op. 10"Västkustbilder" (Westküstenbilder), in die er verschiedene Volksliedmelodien aufnimmt. Streichquartett h-Moll op. 11.


1917

Bühnenmusik zu Maeterlincks "Syster Beatrice" (Suite Nr. 3 op. 19/1). Am 30. November dirigiert Atterberg erstmals die Berliner Philharmoniker in einem Konzert mit eigenen Werken.


1918

Atterberg vollendet seine erste Oper "Härvard Harpolekare" op. 12; Sinfonie Nr. 4 g-Moll op. 14 (Sinfonia piccola); am 23. November wird unter seiner Mitwirkung FST ("Föreningen Svenska Tonsättare") gegründet.


1919

Arthur Nikisch und Richard Strauss führen die 2. Sinfonie in Leipzig und Berlin auf. Atterberg selbst leitet ein weiteres Konzert mit den Berliner Philharmonikern. In den folgenden 20 Jahren dirigiert er im Ausland neben seinen eigenen auch zahlreiche Werke anderer schwedischer Komponisten. Im Herbst beginnt Atterberg seine ausgedehnte Tätigkeit als Musikkritiker bei "Stockholms-Tidningen", die er bis 1957 ausübt.


1920

"De fåvitska jungfrurna" op. 17 wird am 18. November vom Schwedischen Ballett in Paris uraufgeführt. Bühnenmusik zu "Turandot" (= Suite Nr. 4 op. 19/2).


1921

Bühnenmusik zu Shakespeares "Sturm". Konzerte in Wien und Berlin.


1922

Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 20 ("Sinfonia funebre") und Violoncellokonzert c-Moll op. 21 (beide Werke werden 1923 in Berlin uraufgeführt), Bühnenmusik zu Shakespeares Ein Wintermärchen (Suite Nr. 5 "Suite barocco" op. 23). Kurt Atterberg gelingt in Deutschland der Durchbruch mit seiner 3. und 4. Sinfonie. Vorbereitungen zur Gründung von STIM ("Svenska tonsättares internationella musikbyrå"), der schwedischen Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte (GEMA).


1923

Die von Atterberg ausgearbeiteten Statuten des STIM werden von FST angenommen. Er wird von der Stockholmer Konzertvereinigung engagiert und regt in "Stockholms-Tidningen" Opernaufführungen im Schloßtheater Drottningholm an.


1924

Atterberg wird zum Präsidenten von STIM und FST gewählt - Positionen, die er bis 1943 und 1947 innehat.


1925

Uraufführung der dreiaktigen Oper "Bäckahästen" op. 24 (23. Januar). Bühnenmusik zu Fleckers Hassan (Suite Nr. 6 "Orientalisk legend" op. 30). Mit der Chorballade "Sängen" op. 25 erringt Atterberg den 1. Preis bei einem Kompositionswettbewerb anlässlich der Einweihung des Konzerthauses (April 1926); das "Rondeau rétrospectif" op. 26 wird mit dem 3. Preis geehrt. Atterberg heiratet Margareta Dalsjö (gest. 1962)


1926

Bühnenmusik zu Shakespeares "Antonius und Cleopatra" (Suite Nr. 7 op. 29). Atterberg wird zum Mitglied der Königlichen Musikakademie gewählt.


1927

Uraufführung des Hornkonzerts A-Dur op. 28 am 20. März in Stockholm. Atterberg komponiert weitere Bühnenmusiken und beginnt die Arbeit an der 6. Sinfonie.


1928

Mit seiner Sinfonie Nr. 6 C-Dur op. 31, die später den Beinamen "Dollar-Sinfonie" erhält, gewinnt Atterberg den anläßlich der Schubert-Zentenarfeier weltweit ausgeschriebenen Sinfonien-Wettbewerb der Schallplattenfirma Columbia. Das Werk wird am 15. Oktober in Köln unter Hermann Abendroth mit großem Erfolg uraufgeführt. Chorballade "Sverige" op. 32.


1929

Sinfonische Dichtung "Älven - från fjällen till havet" op. 33.


1932

Suite Nr. 8 "Pastoralsvit" op. 34.


1933

"En Värmladsrapsodi" op. 36 zu Selma Lagerlöfs 75. Geburtstag.


1934

Am 27. Januar hat die zwischen 1929 und 1932 entstandene dreiaktige Oper Fanal op. 35 in Stockholm Premiere. Atterberg wird Mitglied im staatlichen Kulturrat.


1935

Konzerte in Paris und Wiesbaden mit schwedischer Musik. Atterberg wird Generalsekretär des CISAC ("Conseils Permanent par la Operation International des Compositeurs") und übt dieses Amt bis 1938 aus.


1936

Ballade und Passacaglia op. 38. Uraufführung des Klavierkonzerts b-Moll op. 37, an dem Atterberg zwischen 1927 und 1935 arbeitete. Nach verschiedenen Beförderungen wird Atterberg Abteilungsleiter im Patentamt.


1937-39

Atterberg hat im Rahmen seiner Tätigkeit bei der CISAC zahlreiche Verpflichtungen zu erfüllen (Konferenzen und Musikfeste), die ihn durch ganz Westeuropa führen. In diesen Jahren entstehen neben der dreiaktigen Oper "Alladin" nur noch einige kleinformatige Kompositionen und Bearbeitungen.


1940

Sekretär der Königlichen Musikakademie (bis 1953).


1941

Uraufführung von "Alladin" op. 43 in Stockholm (18. März); deutsche Premiere am 18. Oktober in Chemnitz.


1942

Sinfonie Nr. 7 "Sinfonia romantica" op. 45. Sie wird von Hermann Abendroth in Frankfurt uraufgeführt.


1943

Atterberg schreibt ein Buch anlässlich des 25jährigen Bestehens von FST.


1944

8. Sinfonie op. 48.


1947

Atterberg beginnt seine "Erinnerungen" zu schreiben, die er 1970 abschließt (ungedruckt).


1948

Mit der 1946/47 komponierten dreiaktigen Oper "Stormen" gewinnt Atterberg den 1. Preis des Wettbewerbs anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Opernhauses.


1950

Uraufführung der "Indian Tunes" op. 51 in Indianapolis.


1953

Streichquintett op. 53.


1955/56

Sinfonie Nr. 9 "Sinfonia visionaria" op. 54 für Soli, Chor und Orchester.


1960

Doppelkonzert für Violine und Cello mit Streichorchester op. 57.


1962

"Vittorioso" op. 58.


1965

Radioübertragung der Bearbeitung von Ture Rangströms "Ver Sacrum" mit Atterberg als Cellist.


1967

Es entsteht die letzte Komposition "Adagio Amoroso". Atterberg dirigiert eine Schallplatteneinspielung seiner Suiten Nr. 5 und Nr. 8.


1968

Nach 56 Jahren Dienst im Patentamt tritt Atterberg im Alter von 81 (!) Jahren in den Ruhestand.


1974

Atterberg stirbt am 15. Februar in Stockholm.


(Text: Michael Kube, aus Booklets zu Atterberg-CDs, cpo)



.......................


kurze Vita   (eingestellt auf wikipedia)


Kurt Atterberg nahm in seiner Heimatstadt Cellounterricht. Dann wurde er an der Technischen Hochschule in Stockholm zum Ingenieur ausgebildet und arbeitete von 1912 bis 1968 am Königlichen Patentamt, ab 1936 in leitender Stellung.


Trotz eines kurzen Kompositionsstudiums 1910/11 am Stockholmer Konservatorium bei Andreas Hallén und einiger Studien in Deutschland war Atterberg musikalisch weitgehend Autodidakt. 1916 bis 1922 war er Dirigent am Königlichen Dramatischen Theater sowie 1924 bis 1947 Präsident der Vereinigung schwedischer Komponisten; außerdem schrieb er von 1919 bis 1957 Musikkritiken für die Zeitung Stockholms-Tidningen.

Im Jahre 1915 heiratete er die Pianistin Ella Peterson, von der er sich 1923 scheiden ließ.


Im Jahre 1922 gelang ihm mit der Aufführung seiner 3. und 4. Sinfonie der Durchbruch in Deutschland. Besonderen Ruhm erlangte seine sechste Sinfonie, mit der er den Internationalen Schubert-Wettbewerb 1928 der Schallplattenfirma Columbia zum 100. Todestag Franz Schuberts gewann und die seitdem den Titel „Dollarsinfonie“ trägt (die ausgelobte Prämie betrug 10.000 US$). Sie wurde 1929 in Köln uraufgeführt.


Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Zusammenarbeit mit deutschen Komponisten und Librettisten noch intensiviert. Seine Sinfonien wurden von bedeutenden Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler oder Arturo Toscanini aufgeführt. Insbesondere seine Opern Fanal und Aladin wurden in deutschen Opernhäusern aufgeführt, allerdings nur in regionalen, nicht in den Metropolen. Seine standhafte Befürwortung der nationalsozialistischen Kulturpolitik wird dadurch unterstrichen, dass er von 1935 bis 1938 als Generalsekretär des Ständigen Rats für die internationale Zusammenarbeit der Komponisten, einer Organisation der Reichsmusikkammer, fungierte.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Atterberg, auch wegen antisemitischer Äußerungen in seiner Korrespondenz, als NS-Sympathisant beschuldigt. Eine von ihm beantragte Untersuchung durch die Kungliga Musikaliska Akademien entlastete ihn formal davon. In der Folge wurde Atterberg von vielen Kollegen gemieden und wurde zu einer Randfigur. Zum Beispiel musste 1952 seine überarbeitete erste Oper Härvards Heimkehr nach der Premiere abgesetzt werden, da für die nächste Aufführung zu wenige Karten verkauft wurden.


Zusammen mit Ture Rangström war Atterberg der führende Tonsetzer der zweiten Generation schwedischer Spätromantiker und damit mit diesem zusammen gleichsam Fortsetzer der durch Wilhelm Peterson-Berger, Wilhelm Stenhammar und Hugo Alfvén begründeten Tradition. Er war ein Befürworter der Idee, dass romantische Musik die nationale Identität stärken sollte, während seine Gegner den Charakter moderner Musik als übernational und kosmopolitisch definierten. Während seine fünf Opern in Vergessenheit gerieten, sind seine neun Sinfonien wieder häufiger zu hören.


Share by: