Ein paar Werke Schiskes möchte ich für Unterrichts-Zwecke an Schulen (Gymnasium - Klassen 9 bis 13) empfehlen:
II. Sinfonie op.26
Eine große Fülle an Kompositionstechniken kann an diesem allein durch das Hören gut verständlichen Werk wahrgenommen und beleuchtet werden. Besonders der erste Satz in seinem bewusst sparsamen - ja schon minimalistischen Einsatz von kompositorischen Material erleichtert den Blick auf die kompositorischen Mittel und das Fugen-Scherzo-Sonatensatz Konzept des Finales ist spannend für die Aufarbeitung durch fortgeschrittene Musikklassen.
IV. Sinfonie op.44
Bei der dreisätzigen Sinfonie ist ja das große Konzept, dass der erste Satz (Exposition) und der zweite Satz (Durchführung) - exakt übereinandergelegt - den dritten Satz (Reprise) ergeben. Das ist gut zu hören und natürlich auch zu sehen, ebenso die immer wieder bei Schiske vorkommenden Spiegeltechniken.
Synthese op.47
Ein experimentelles Stück (näheres dazu im hier eingestellten Textheft zu der ORF-CD), dass in Ansätzen und einfacher Form sogar mit etwas Kreativität des Lehrers durch die Klasse nachvollzogen werden kann. Natürlich ist es im praktischen Musikmachen auch ein Ansatz bzw eine Anregung für Musikschulklassen.
Divertimento op.49
Vielleicht das großartigste Werk des reifen Schiske und auch das spannendste und vielschichtigste in den Ansatzmöglichkeiten für den Unterricht. Das Divertimento ist ein serielles und dennoch sehr ansprechendes Werk - wie es in dieser Kombination Schönberg, Berg und Webern nur in deren besten Kompositionen gelungen ist. Zu aller Durchsichtigkeit, Verständlichkeit, Meisterschaft in der Komposition gesellt sich hier eine extreme Bildhaftigkeit der einzenen Teile. Es ist eine sehr naturhafte Sprache, welche zu jedem Menschen sprechen kann, welcher einen Sinn für Musik hat. Ich könnte mir kein besseres Stück vorstellen, um Menschen an die wirklich serielle (denn Schiske verbindet alle musikalischen Parameter) Musik heranzuführen!