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KONFLIKTE - leugnen oder anerkennen was ist?

Der verdrängte oder unbewältigte Konflikt ist Bruder und Vater der Krankheit


Konflikte tragen wir zumeist unwissentlich mit uns selbst aus - nicht mit anderen. Im Ansehen ist das richtig und heilsam, aber durch Verdrängung und Leugnung verlagert sich der Konflikt ins Außen. Denn die Wesens-Anteile in uns, die wir nicht ansehen und annehmen wollen, lehnen wir auch dort ab, wo wir diese bei anderen wahrnehmen. Nur die Art der Reaktion unterscheidet "Täter" und "Opfer".


In "Walküre" von Richard Wagner erlebt Sigmund die Welt als feindlich. Er tut seinem Empfinden nach nur das Richtige, aber dies erkennt niemand als "gute Absicht" - ganz im Gegenteil. Sigmund stellt jegliche Ordnung der Gesellschaft in Frage, wofür ihm als Reaktion überall Ablehnung und Konflikt entgegenschlagen. Das klingt nach einem guten Menschen, der Opfer der bösen Gesellschaft geworden ist - und tatsächlich wird einige Stunden nach seiner Lebenschilderung Sigmund auch getötet. 
 

Aber Sigmund ist ebenso auch Täter: In der Götter-Entscheidung um seinen Tod entzweit er in seiner polarisierenden Art Wotan, dessen Frau und Tochter. Sigmund ist Unruhestifter, tötet Menschen, schwängert seine eigene Schwester und raubt diese dem Ehemann. 


mich drängt' es zu Männern und Frauen.
Wieviel ich traf, wo ich sie fand,
ob ich um Freund', um Frauen warb,
immer doch war ich geächtet:
Unheil lag auf mir.
Was Rechtes je ich riet, andern dünkte es arg.
was schlimm immer mir schien,
andre gaben ihm Gunst.
In Fehde fiel ich, wo ich mich fand,
Zorn traf mich, wohin ich zog;
gehrt' ich nach Wonne, weckt' ich nur Weh':
drum mußt' ich mich Wehwalt nennen;
des Wehes waltet' ich nur . . .


Wagner "Walküre" 1 Aufzug 2.Szene - Ende v. Sigmunds Erzählung

KONFLIKTE


 

Konflikten permanent auszuweichen belastet auf Dauer die Psyche und schwächt das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.

  • ich kann mich in einer Auseinandersetzung emotional nicht beherrschen
  • in Konfrontation und Streit "ducke ich mich weg"
  • ich traue mich nicht, offen meine Meinung zu sagen und zu ihr zu stehen
  • Konflikte machen mich krank


 

Konflikte als Notwendigkeit, seine eigene Sicht zu verteidigen und durchzusetzen zerstört auf Dauer den sozialen Frieden.

  • keiner sieht, dass ich Recht habe
  • wenn ich nachgebe, dann zeige ich Schwäche
  • wenn ich einen Irrtum oder Fehler eingestehe, dann verliere ich mein Gesicht
  • gewonnene Konflikte stärken meine Position (und mein Ego)
     


  Eine offenes mutiges Angehen von Konflikten und das Eingehen von echten(!) Kompromissen lässt uns menschlich wachsen.

  • Im Konflikt in der eigenen Mitte bleiben - eigene Empfindungen und Bedüfnisse spüren
  • Emotionalität, Sachlichkeit und Gerechtigkeit sind kein "entweder-oder"
  • es gibt keine "Objektivität" in der menschlichen Wahrnehmung
  • Jedes Menschen Meinung ist gleich viel Wert
  • Widerstreit von Argumenten und Empfindungen
  • in aufmerksamer Gelassenheit dem anderen zuhören



Konfliktbearbeitung im Spiegel


Ich sehe mit Ihnen zusammen Ihre Konflikte an und wie Sie diese bewerten. Darauf bezogen spiegele ich Ihnen eine mögliche Sicht des "Konflikt-Partners" und wie Sie im Konflikt auf ihn wirken könnten - und was dieser Konflikt für Sie selbst im Lernen über sich selbst an Potenzial birgt. Hierbei ist Rosenbergs "GfK" (Gewaltfreie Kommunikation) in der Beachtung der Sprache und deren Bewusstwerdung eine wertvolle Hilfe.

Somit birgt das Ansehen Ihrer Resonanzen auf Konflikte zugleich auch schon die Lösung im dopplten Wortsinn.

Richard Wagner: "Die Walküre"

- 1.Akt 2.Szene "Friedmund darf ich nicht heißen"

Lauritz Melchior (Tenor)

Lotte Lehmann (Sopran) / Emanuel List (Bass)

Bruno Walter / Wiener Philharmoniker

Juni 1935 (CD: Doc - EAN 4053796000941)

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